Traditionelle Chinesischen Medizin (TCM)
Die Traditionelle Chinesische Medizin ist eine eigenständige Diagnostik und Heilkunst, die sich vor über 2000 Jahren in China herausbildete und über die Jahrhunderte hinweg bis heute zu einem höchst umfassenden und komplexen Medizinsystem weiterentwickelt wurde.
Sie gehört heute zusammen mit der westlichen Medizin zu den weltweit wichtigsten Medizinsystemen und verbreitet sich in den letzten Jahrzehnten auch in Europa und Amerika.
Eine der wichtigen Behandlungsmethoden der chinesischen Medizin ist die im Westen wohl bekannteste und inzwischen auch intensiv untersuchte Methode der Akupunktur. Weitere der chinesischen Heilverfahren, wie beispielsweise die Phytotherapie (d.h. die Lehre von der Verwendung von Heilpflanzen als Arzneimittel), Diätetik (Ernährungslehre), oder das Schröpfen sind auch in anderen Medizinsystemen seit langem bewährt und wurden auch in Europa seit Jahrhunderten weit entwickelt. Ebenfalls zur Traditionellen Chinesische Medizin gehören Bewegungstherapien wie Qi Gong und Thai Chi sowie Massagetechniken (Tuina).
Der Erfolg der chinesischen Medizin liegt auch in der Betrachtung des Menschen als Ganzes und dem Ziel, ihn in einen Zustand von individueller Ausgeglichenheit, Harmonie und damit Gesundheit zu bringen.
Traditionell und auf dem neuesten Stand
Die Traditionelle Chinesische Medizin baut nicht nur auf eine viel längere Tradition und Erfahrung als andere Medizinsysteme, sondern hat sich kontinuierlich weiterentwickelt. Sie profitiert heute von moderner medizinischer Forschung – vor allem in Asien, aber auch in Europa. Spezielle TCM-Forschungszentren gibt es in Europa beispielsweise am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, dem Immanuel Krankenhaus Berlin oder der Med Uni Graz.
Besonderheiten der TCM
Die zentralen Grundgedanken, Untersuchungs- und Behandlungsmethoden unterscheiden sich von denen, die wir aus der westlichen Schulmedizin gewohnt sind. Dabei ist wie in unserer westlichen Medizin das Patientengespräch als Grundlage der Anamnese auch in der TCM eine wichtige Basis. Die verwendeten Begriffe, wie zum Beispiel die als Qi bezeichnete Lebensenergie, oder das universelle Konzept von Yin und Yang, mit dem im chinesischen Verständnis zwei Pole im Gleichgewicht zweier untrennbarer Gegensätze beschrieben wird, erscheinen uns ungewohnt.
So nutzt die Traditionelle Chinesische Medizin Funktionskreise und Wandlungsphasen, um organübergreifende Funktionszusammenhänge zu beschreiben und viele der energetischen Phänomene und biologischen Funktionen des Körpers einzuordnen.
Was sind Meridiane
Zu wichtigsten Merkmalen der traditionellen Chinesischen Medizin zählt ein einzigartig detailliertes Konzept von als Leitbahnen bezeichneten Meridianen. Die Meridiane sind gedachte Linien auf der Körperoberfläche, die in enger Beziehung zum Qi stehen. Zwölf sogenannte paarige Hauptmeridiane und zwei außerordentliche Meridiane überziehen den Mensch. Sie verbinden sich im Inneren mit den inneren Organen und verlaufen äußerlich über den Rumpf und die Gliedmaßen mit ihren Gelenken. Fast alle Akupunkturpunkte liegen genau auf diesen Leitbahnen.